Mottoparty klingt nach Studentenparty oder rundem Geburtstag, wird aber auch als Firmenveranstaltung immer beliebter. Der Vorteil liegt auf der Hand: Vom Programmablauf über die Dekoration bis zur Garderobe gibt ein Motto einer Veranstaltung einen roten Faden, an dem sich Veranstalter und Gäste orientieren können. Wie findet man aber ein geeignetes Thema und wie setzt man es um?
Wie findet man das richtige Motto?
Ganz klar: Eine Firmenveranstaltung ist keine private Geburtstagsparty, deswegen sollte die Wahl eines Mottos gut durchdacht sein.
Sehen Sie sich dabei zunächst die Zielgruppe, also in diesem Fall Ihre Gästeliste an. Wie setzt diese sich zusammen? Berücksichtigen Sie Alter, Geschlecht, ggf. auch Herkunft und Interessen der einzelnen Gäste. Eine kleinere homogene Gruppe lässt Ihnen dabei mehr Freiraum für Kreativität als eine große heterogene.
Ist der Großteil der Gäste über 40, ist „Harry Potter“ wahrscheinlich kein geeignetes Motto. Wenn Sie jedoch wissen, dass die Gästegruppe aus eingefleischten Harry-Potter-Fans besteht, spricht nichts gegen ein entsprechendes Thema für eine Firmenfeier.
Ein Motto kann sich beispielsweise am Anlass der Veranstaltung orientieren. Für ein Firmenjubiläum eines in den sechziger Jahren gegründeten Unternehmens kann etwa das Motto „Sechziger“ gewählt werden. Die Eröffnung eines neuen Standorts in Japan kann beispielsweise mit einer japanischen Teezeremonie gefeiert werden.
Wichtig ist in jedem Fall, dass ein Motto keine Angriffsfläche bietet und nicht anstößig ist. Verzichten Sie also auf Themen, die beispielsweise als rassistisch oder sexistisch ausgelegt werden können. Das Motto sollte außerdem von der Zielgruppe, also den Gästen, sofort verstanden werden. Nicht jeder ist von der Idee einer Mottoparty gleich begeistert. Ein (vermeintlich) kompliziertes Motto schreckt solche Gäste zusätzlich ab.
Wie setzt man ein Motto um?
Die Veranstaltungslocation ein wenig umdekoriert – zack! Motto umgesetzt? Das kann man natürlich machen, der Wow-Effekt bleibt allerdings wahrscheinlich aus.
Ihr Partymotto ist die Marke Ihrer Veranstaltung und sollte einen hohen Wiedererkennungswert haben. Was Marketingexperten als „Customer Journey“ bezeichnen, können Sie auch für Ihre Gäste umsetzen. Von der Einladung bis zum Abschiedsgeschenk haben Ihre Gäste verschiedene Berührungspunkte mit dem Veranstaltungsmotto, sodass es nachhaltig in Erinnerung bleibt. Das ist viel weniger kompliziert, als es klingt:
1. Einladung
Der erste Berührungspunkt mit der Marke ist für die Gäste die Einladung: Hier sollte das Motto nicht nur genannt werden; auch Bezüge darauf, beispielsweise in der Sprache und der Illustration der Einladung, sind sinnvoll.
2. Verkleidung
Wenn entsprechende Kleidung erwünscht ist, formulieren Sie dies auch klar im Einladungstext. Thematische Verkleidung sollte allerdings nicht zu aufwändig sein. Nicht jeder Gast verkleidet sich gern und nicht jeder ist bereit, Zeit und gegebenenfalls auch Geld in ein Kostüm zu investieren. Thematisch passende Accessoires und einfach gehaltene Mottos, die eine spontane Kostümierung vor Ort ermöglichen, können hier die Lösung sein.
3. Dekoration
Die Dekoration ist einer der wichtigsten Punkte, weil Sie hier die meisten Möglichkeiten haben. Idealerweise sind auch die Räumlichkeiten dem Motto entsprechend gewählt: Für eine bayerische Party kann dies eine Scheune sein, für eine Veranstaltung unter dem Motto „Wiener Opernball“ ein Schloss oder Palais.
Aber auch wenn Sie keine entsprechenden Möglichkeitenen haben, kann mit einem guten Dekorationskonzept auch jeder sterile Konferenzraum in eine stilechte Spielhölle oder Dschungellandschaft verwandelt werden. Große Dekorationsobjekte sind dabei gar nicht immer notwendig. Mit kleinen Details kann atmosphärisch schon sehr viel erreicht werden.
4. Verpflegung
Das Catering thematisch anzupassen, ist nicht schwer: Bezieht sich Ihr Motto auf eine Region oder Epoche, werden entsprechend typische Speisen und Getränke serviert. Auf einer Fünfziger-Party machen sich Käseigel, Kalter Hund und Kullerpfirsich gut; ist „England“ Ihr Motto, laden Sie zur Teestunde mit Scones und Gurkensandwiches.
Bei Themen aus der Popkultur (z.B. „Star Wars“) dienen beispielsweise Miniaturfiguren auf Tischen und Buffet als Dekoration, auch Häppchen und Törtchen lassen sich sehr gut dekorieren.
5. Programm
Je nach Anlass der Veranstaltung sollte sich das Motto auch im Programm widerspiegeln. Dass auf einer Achtzigerparty Musik aus den Achtzigern gespielt wird, ist jedem klar. Eine Band oder ein DJ sorgen für die passende Musik. Als Programmpunkt kann zusätzlich eine thematisch passende Musicalshow aufgeführt werden.
Aber auch andere Mottos lassen sich musikalisch bzw. künstlerisch umsetzen: Eine Licht- oder Lasershow passt zu futuristischen Mottos, auf einer glamourösen Hollywoodparty kann ein Double als Walkact auftreten.
6. Souvenir/Abschiedsgeschenk
Letzter Berührungspunkt mit dem Motto ist ein Souvenir, das die Gäste von der Veranstaltung mit nach Hause nehmen und/oder einige Tage später in ihrem E-Mail-Postfach finden. Ob es sich dabei um einen Zauberspruch oder einen Zylinder aus Schokolade handelt, hängt natürlich vom Motto ab.
Besonders geeignet, auch für den digitalen Versand, sind Erinnerungsfotos. Die sollten sowieso unbedingt gemacht werden, schließlich haben Sie sich mit den anderen Punkten so viel Mühe gegeben, dass es schade wäre, das Ergebnis nicht festzuhalten. Außerdem eignen sich Bilder natürlich hervorragend für die Vermarktung in den sozialen Medien. Ein professioneller Fotograf kann Sie hierbei unterstützen.
Als persönliches Souvenir sind derzeit besonders Bilder aus Fotoautomaten beliebt. Wenn man sich schon mal verkleidet, sollte dies auch festgehalten werden!
Ideen
Immer noch keine Idee für ein geeignetes Motto? Hier ein wenig Inspiration:
1. Farben
Klingt langweilig, ist aber sehr effektvoll und relativ leicht umzusetzen. Eine Zeitlang war „Black and White“ als Motto sehr beliebt, dann kamen die „Fêtes blanches“ oder „White nights“ in Mode, dann Schwarzlichtpartys. Momentan ist Schwarz-Gold angesagt. Es spricht aber auch nichts gegen „Blau-Pink“ oder „Gelb-Grün“ als Motto. Die Farben sind vom Anfang bis zum Ende präsent, nicht zuletzt natürlich in der Dekoration.
Besonders geeignet für: Größere Veranstaltungen, Produkt- und Marken-Relaunches
2. Epochen
Sechziger-Partys oder Mottos wie „Rock’n‘Roll“ waren lange beliebt. Dann kamen die glamourösen Great-Gatsby-Partys. Epochen als Thema lassen die Herzen von Verkleidungs- und Mottopartyfans höher schlagen, denn hier gibt es schier endlose Möglichkeiten!
Aber Vorsicht! Solche spezifischen Mottos sind nur geeignet, wenn Sie die Gäste kennen.
Strenge Vorgaben können auch abschreckend wirken: Nicht jeder fühlt sich im Petticoat wohl oder möchte den ganzen Abend Musik aus den Siebzigern hören.
Besonders geeignet für: Interne Jubiläumsfeiern oder kleine Veranstaltungen mit Gästen, die sich gern verkleiden
3. Glamour, Hollywood und Las Vegas
Darf’s ein bisschen mehr sein? Hier steht bereits in der Einladung, dass die Gäste ihren feinsten Zwirn anlegen sollen. Auch sonst gilt die Devise: Mehr ist mehr. Ein gehobenes Ambiente in elegant dekorierten Räumen mit exquisitem Essen sollte jedem gefallen. Das Motto „Glamour“ ist massenkompatibel. Jeder kann es individuell interpretieren und mit seiner Kleiderwahl umsetzen.
Einen Schritt weiter geht man mit dem Motto „Hollywood“, für das sich die Gäste zusätzlich als Schauspieler verkleiden. Ein roter Teppich tut sein Übriges. Doch auch hier gilt: Mottoveranstaltungen mit Verkleidungspflicht sind nur angebracht, wenn Sie wissen, dass alle Gäste Lust dazu haben.
Ein Kompromiss kann eine Mischung aus beidem sein. Unter einem Motto wie „Las Vegas“ und entsprechenden Modulen können Sie Ihre Räumlichkeiten auch in ein Kasino verwandeln. Verkleidung ist hier optional, wichtiger ist der Stimmung.
Besonders geeignet für: Veranstalter, die gern etwas dicker auftragen (auch ironisch), besonders wichtige Anlässe (auch solche, die so aussehen sollen), größere Budgets
4. Länderthemen
Länder- und Regionalthemen lassen sich einfach und kreativ verwirklichen: Ob norddeutscher Abend, englische Teestunde oder mexikanische Fiesta – dekorativ, musikalisch und kulinarisch können regionale Mottos relativ leicht umgesetzt werden und große Wirkung erzielen. Verkleidungen sind dafür gar nicht unbedingt notwendig.
Aber auch hier gibt es Stolpersteine: Beispielsweise mag das Motto „Mafia“ für eine Feier zur Eröffnung eines Standorts in Italien hierzulande in erster Linie Assoziationen mit Filmen erwecken. Es ignoriert aber die Tatsache, dass unzählige Menschen in Italien unter dem Wirken verschiedener Mafiaorganisationen seit Generationen leiden. Wichtig ist daher, bei der Planung ein wenig Kultursensibilität walten zu lassen. Ihre Veranstaltung soll schließlich niemanden vor den Kopf stoßen und keine Negativschlagzeilen hervorrufen.
Besonders geeignet für: Anlässe mit Regionalbezug (Markterschließungen, Werkseröffnungen), kleinere und größere Gruppen