Virtuelle Events

Virtuelle Events moderieren: Ein Interview mit Vortragsredner Frank Astor

Wie erreicht ein Moderator sein Publikum bei Online-Events? Frank Astor erklärt, worauf es als Speaker bei einem digitalen Event ankommt.

- 25 Januar 2021 -

Frank Astor vor einem Green Screen für ein virtuelles Event
Frank Astor vor einem Green Screen für ein virtuelles Event

Frank Astor ist gelernter Schauspieler, Entertainer und Vortragsredner und steht häufig für Firmenevents wie Weihnachtsfeiern, Jahresabschlüssen oder Konferenzen auf der Bühne. Doch seit viele Events virtuell abgehalten werden, musste er sich – wie viele seiner Kollegen auch – umstellen und seine Programme für Online-Veranstaltungen anbieten. Doch digitale Events können bei falscher Planung für die Zuschauer schnell langweilig werden. Frank Astor spricht über die richtige technische Ausstattung und wie er es schafft, die Aufmerksamkeit seines Publikums zu erhalten.

Sie haben dieses Jahr bereits einige Online-Events als Moderator und Speaker durchgeführt. Welche Unterschiede zu einem Live-Event sind besonders relevant?

Mittlerweile habe ich sehr viele positive Erfahrung gemacht. Ich hatte früher die falsche Annahme, dass Humor nur bei Live-Events richtig rüberkommt – einer fängt an zu lachen und dann machen alle mit. Doch dieses Jahr habe ich gemerkt, dass es durchaus möglich ist, seine Zuschauer auch bei virtuellen Events zu überzeugen. Das wichtigste ist, wie bei Live-Events auch, sich gut vorzubereiten. Ich mache mir vorab Gedanken zu der Dramaturgie, verwende Videos und involviere mein Publikum, um das Event interaktiv zu gestalten.

Die Technik muss top vorbereitet sein, Bild- und Soundqualität genauestens vorab getestet werden. Trotzdem sollte man versuchen, es möglichst einfach zu halten, da es Nerven kostet, wenn die Technik bei einer Veranstaltung – ob virtuell oder nicht – streikt.

Braucht man ein professionelles Studio, um ein Online-Event angemessen übertragen zu können?

Bei einer kleineren Veranstaltung wie zum Beispiel einem internen Meeting, das professionell moderiert werden soll, kann es reichen, ein einfaches Studiomikrofon zu verwenden. Ich nehme immer eine externe Kamera, die ich auf Augenhöhe stelle und achte darauf, dass ich gut beleuchtet bin – das geht aber auch von Zuhause aus.

Bei einer größeren Veranstaltung lohnt es sich durchaus, das Event aus einem Studio zu moderieren. Da kann man mit mehreren Kameras arbeiten, die immer mal wieder eine andere Perspektive zeigen oder mit Green-Screens, die einen beliebigen Hintergrund schaffen. Dabei sieht alles hoch professionell aus und den Zuschauern wird etwas Neues geboten, was sie nicht in ihren täglichen Online-Konferenzen sehen.

Frank Astor bei einem Live-Event
Frank Astor bei einem Live-Event

Sie können Ihre Zuschauer bei digitalen Events häufig nicht sehen. Wie gehen Sie damit um und wie schaffen Sie es, das Publik trotzdem zu integrieren?

Auf der Bühne werde ich meistens von den Lichtstrahlern geblendet, sodass ich mein Publikum kaum sehen kann. Dadurch bin ich es gewohnt, in „einen dunklen Raum“ zu sprechen. Bei einem Live-Event bekomme ich natürlich atmosphärisch mit, ob sie zuhören. Deshalb ist es bei Online-Events auch so wichtig, die Leute zum Mitmachen zu animieren. Ich stelle Fragen, die sie beantworten können. Das geht auch über verschiedene Umfrage-Tools. Die Ergebnisse der Umfrage kann ich sofort grafisch top aufbereitet über den Bildschirm teilen. Ich finde, sowas sollte bei Live-Events auch noch mehr genutzt werden.

Sie sagten, dass es gerade bei virtuellen Events wichtig ist, seine Zuschauer einzubinden. Haben Sie noch weitere Tipps, wie die Aufmerksamkeit des Publikums gefesselt werden kann?

Jeder Medienwechsel – sei es ein Video, eine kurze Präsentation, Musik oder eine Umfrage – ist gut. Jeder neue Reiz schafft Aufmerksamkeit. Das muss man sich vorher gut überlegen und vorbereiten. Es gibt nichts Langweiligeres als einen Monolog des Moderators oder einzelner Teilnehmer.

Gehen Sie davon aus, dass digitale Events auch nach der Pandemie relevant bleiben? Sind Hybrid-Events die Zukunft und wird es zum Standard, dass Live-Events eine Online- Komponente haben?

Ich glaube nach fast einem Jahr Pandemie haben alle einen großen Hunger, sich wieder zu treffen. Gleichzeitig haben große Firmen begriffen, dass sie nicht drei große Events machen müssen, die immer wieder ein hoher logistischer und finanzieller Aufwand sind. Ich schätze, dass das Verhältnis in Zukunft eher zwei virtuelle Events zu einem Live-Event sein wird. Natürlich freue ich mich trotzdem, wenn wir alle wieder auf schönen Live-Events zu Gast sein dürfen.

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